Gespräch mit Toni Hofreiter am 16.1. in Wiesbaden-Schierstein
Rund 50 Zuhörerinnen fanden sich in den Hafenterrassen in Schierstein, um Anton Hofreiter auf seiner Wahlkampftour zuzuhören. Katerina Garcia moderierte durch einen lebendigen Abend.
Demokratie lebe vom Kompromiss, aber Naturgesetze kennen keinen Kompromiss. Er könne daher Parteien und Leute nicht verstehen, die die Klimakrise nicht ernst nehmen, so Anton Hofreiter. Mit der Schwerkraft sei das doch auch klar: wer stolpert falle um. Und so stieg er mit der Klimaphysik ein. Bei höheren Temperaturen verdunste mehr Wasser und die Atmosphäre könne mehr Feuchtigkeit aufnehmen und das käme dann als Starkregen herunter. Es werde mehr Wetterextreme geben und die Flüsse, seien davon besonders betroffen. Das habe Auswirkungen auf die Rheinschiffahrt und den Schutz der Ufer. Hofreiter wetterte gegen die “Hochwasserdemenz”: nach jedem Hochwasser versprechen alle mehr Vorsorge, aber kaum sei etwas Zeit vergangen, würden die gefährdeten Uferbereiche wieder verbaut.
In der Ampelzeit konnten in Sachen Klimaschutz große Erfolge erzielt werden, Rekordausbau bei Wind und Sonne und der Niedergang der Kohleverstromung. Aber die Grünen hätten auch schmerzliche Kompromisse machen müssen. Seine Lektion daraus: das Bündnis mit der Gesellschaft und den vernünftigen Gruppen suchen.
Schnell ging die Diskussion dann zum Ukraine-Krieg über. Für Toni Hofreiter ist klar, wer gegenüber dem brutalen Agressor Schwäche zeige, der lade ihn zu immer neuen Angriffen ein. Viel zu lange haben die demokratischen Staaten die vielen Übergriffe Russlands tatenlos zugesehen. In der Ukraine werden auch unsere Werte verteidigt und da müsse man klare Kante zeigen.
Ein lebendiger Abend, viele interessierte Fragen und eine klare Botschaft: in wichtigen Fragen halten nur die Grünen klaren Kurs.
